Tschüss August! Die Lieblinge des Monats: Lieblingslinks, Lieblingsessen, Lieblingsblog und mehr...

Mehr Monat als gedacht! 


Prolog

Dafür, dass ich in den ersten beiden Augustwochen noch gefastet habe, war hier kulinarisch dennoch eine Menge los; Anfang des Monats dachte ich, ich bekomme einen ganzen Blogmonat rum, ohne ein einziges Essen! Dieses Mal habe ich 3 Wochen (22 Tage) nichts gegessen und ausschließlich getrunken und es hat mir so gut getan wie immer. In der ersten Woche danach war ich für 3 Tage bei Arthur, noch in der "Wiederaufbauphase", und es war nur ein ganz kleines bisschen gemein für mich, dass ich mich nicht auf seine Weinvorräte stürzen konnte und ich voller Stolz auf mich selbst sein Angebot abgelehnt habe, mir eine Ladung Hähnchenkeulen auf den Grill zu schmeißen. Ihr kennt ja nicht seine gegrillten Hähnchenkeulen, der Verzicht würde euch sonst noch menschenunmöglicher erscheinen. Jetzt lebe ich noch fleischlos; nicht, weil ich es will oder muss oder mir vorgenommen habe, sondern einfach, weil mir bisher nicht der Sinn danach stand, bzw. sich keine Gelegenheit ergab, mich in Versuchung zu führen. Erst kürzlich waren wir außer Haus zum Essen und es gab prima vegetarische Alternativen, bzw. Fisch & Krustentiere auf der Karte und mit Fleisch außer Haus bin ich ja bekanntermaßen eh mäkelig. Heute wird sich das ändern, ich bin fast schon auf dem Sprung zum Eichenhof, weil ich ein Stück rheinhessischen Speck benötige - vom Endergebnis werdet ihr erfahren. 

Nichts Böses ahnend, landete ich bei Facebook in einer Diskussion um ein vernachlässigtes Kleinkind, das seinen Eltern weggenommen wurde, (der Verfasser des Postings setzte das Wort Eltern dabei auch gleich mal in Anführungszeichen) weil diese ihren kleinen Sohn vegan ernährt hatten und er daraufhin starb. Mich interessieren immer die Quellen solcher angeblich "pressebekannten" Fälle und auf meine Frage danach ergab sich eine dieser leider mittlerweile üblichen Aneinandervorbeiredungen, an deren Ende ich mir lang und breit erklären lassen musste, warum vegane Ernährung so schädlich sei und dass der Mensch schließlich als Allesfresser konzipiert sei. Das ganze große Blablabla von stets aufgebrachten Fleischkonsumenten. Meine zaghaften Einwände, dass ich ausschließlich um eine seriösen Quelle für die Eingangsbehauptung gebeten hatte und mich mit keiner Silbe für vegane Ernährung - vor allem nicht für Kleinkinder - ausgesprochen hatte, wurde im fleischgeifernden verbalen Gefecht schon gar nicht mehr gehört. Verrückt war das und mir wurde mal wieder klar, wie sehr die Menschen immer nur das hören und lesen, was sie lesen und hören wollen. Mit dem Kopf möchte ich dann manchmal auf die Tischplatte schlagen, wobei mein Kopf dazu natürlich zu schade ist. Da hilft ausschließlich: sofort raus aus solchen Gesprächsrunden, Benachrichtigungen abbestellen, nie wieder hineinsehen - und vielleicht reden die Beteiligten heute noch im Kreis. 

Warum es so wichtig [für mich] ist, sich aus diesen Situationen und Nicht-Diskussionen umgehend zurückzuziehen, habe ich euch in meiner Lobhudelei auf das Internet anlässlich dessen 25jährigen Geburtstages erzählt. Immer wieder treffen im virtuellen Raum Menschen, die nicht lesen können, auf Menschen, die nicht schreiben können. Das kann einfach nicht gut gehen. Wenn's ganz schlimm wird und ich doch auf einmal mittendrin feststecke, mantraisiere ich Hanlon's Razor:
Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.
So gesehen ist mein Glück kaum zu fassen, dass mir so viele zuvor virtuell kennengelernte Menschen so viele Beziehungen mit Tiefe und Nachgang ermöglicht haben. Nicht jeder, den man kennen lernt, wird ein Begleiter für das ganze Leben. Aber ich sorge immer dafür, dass der Zeitabschnitt, den ich mit jemandem verbringen darf, unabhängig von seiner Länge, von so viel Zuneigung und Respekt geprägt ist wie möglich. Das schließt den freundlichen Umgang mit Baumarktmitarbeitern ein, auch wenn das zugegebenermaßen manchmal schwierig ist. Mich tröstet dann der Gedanke, dass der miteinander zu verbringende Zeitabschnitt ein Fliegenschiss ist auf die Länge meines Lebens betrachtet. 

Im Blog

gab es im August 16 Artikel. In zwei davon habe ich euch vom Schaden erzählt, den meine Wohnung getroffen hat und euch die Löcher in meinen Wänden gezeigt. Hinzu kommt mittlerweile ein Architekt, der mit großer Leutseligkeit nach der Devise redet Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Zum Glück habe ich Vermieter, die so schnell reagiert haben und alles dafür tun, dass das Problem gelöst wird. Es bleibt spannend. Derzeit werden die Wände wieder verschlossen und neu tapeziert. Ich hoffe auf eine bezugsfähige Wohnung bis Mitte September, halte mich aber mit Wiedereinzugsplanungen tunlichst zurück.

Ich habe euch mein Lieblingskino vorgestellt, samt des alten Filmprojektors und euch meine erste große Film-Liebe verraten, es gab eine Blütenbutter zu essen und einen Turmbau zu Gabel, und dann bin ich auch noch für euch durch ein Spargelfeld gekraxelt - und das alles auf nüchternen Magen!

Es gab ein frittiertes Eigelb, überhaupt viel Ei und viel Avocado und anschließend hat's auch noch gebrannt.

In einem für mich wichtigen Artikel habe ich mir Gedanken um die nose to tail-Philosophie gemacht, bzw. die Frage in den Raum gestellt, warum sie so oft mit dem Wort "Respekt" verbunden wird und ob das Töten eines Tieres überhaupt jemals mit dem Begriff "Respekt" in Zusammenhang gebracht werden darf.

Kurz erklärt habe ich, was eigentlich ein Sternekoch ist, bzw. nicht ist und wie ihr euren Netflix-Algorithmus so steuern könnt, dass er euch mehr Kulinarisches ausspuckt - oder nach was auch immer euch der Sinn steht.

Gestorben

R2D2 ist tot. Natürlich nicht. Aber sein Darsteller Kenny Baker, der den kleinen Roboter in den ersten 6 Star Wars-Filmen dargestellt hat, bzw. im Kostüm steckte und dieses von innen bediente, ist im August verstorben. Er spielte unter anderem auch in Der Elefantenmensch von David Lynch und in Time Bandits von Terry Gilliam.



Reise

Ich war 5 Tage im Bordeaux unterwegs, die Reise begann mit schöner Scheiße! Warum, könnt ihr jetzt nachlesen und ebenso, welche Vorurteile im Hinblick auf Bordeaux-Weine immer wieder kolportiert werden. 

Filme

Die Kinofilmdichte des vergangenen Monats kann sich sehen lassen. Ich habe mir Amadeus als Director's Cut angesehen in einer 30 Minuten längeren Fassung, war im wirklich schlechten Independence Day und im sehenswerten Star Trek Beyond, auch wenn ich das der kampferprobten Amazone ständig gegenübergebrachte "Schätzchen" nicht witzig sondern einfach nur altherrenmäßig ekelhaft fand. Morgen sehen wir dann endlich (endlich, weil schon vielfach verschoben) Toni Erdmann.

Lieblingsessen

Ganz klar der erste Apfel nach 22 Tagen nichts essen.

Lieblingswein

Der beste und berühmteste Gavi dei Gavi der Welt, das erste Mal in meinem Glas - kaufen* und trinken, marsch marsch!

Gavi dei Gavi 'Etichetta Nera' DOCG, La Scolca, Piemont

"Die Geschichte des Gavi ist untrennbar mit der des Gutes La Scolca und der Familie Soldati verbunden. Bereits im Jahre 1919 gegründet, brachte La Scolca als erster einen reinsortigen Weißwein aus der Cortese-Traube namens Gavi, benannt nach der gleichnamigen Region, auf den Markt. Im Jahre 1966 kreierte Vittorio Soldati den inzwischen weltberühmten Gavi dei Gavi 'Etichetta Nera'. La Scolca ist somit das älteste und berühmteste Weingut in der Region Gavi. Wenn Italien seine Weinbaugebiete wie Frankreich klassifizieren würde, so würde die Anbauzone von La Scolca als Gavi "Premier Cru" eingestuft werden. Für jeden Wein werden unterschiedliche Methoden für Traubenselektion und Weinzubereitung verwendet. Heute wird das Weingut La Scolca von dem dynamischen Dr. Soldati und seiner Tochter Chiara geleitet. Neben beachtlichen Erweiterungsarbeiten im historischen Weinkeller wird heute mit modernen Mitteln besonders der hohe Qualitätsstandard kontrolliert. Die zahlreichen Weine, die aus der Cortese-Traube aus den Lagen bei Rovereto gewonnen werden, decken die gesamte Spanne vom einfachen, frischen und leicht perlenden Weißwein bis hin zu den traditionellen Produkten ab, an deren Spitze noch immer der Etichetta Nera steht." Quelle: Weinland Ariane Abayan. 
Über die Bezugsquellensuche der Abayan-Seite könnt ihr ganz einfach herausfinden, ob es den Wein in eurer Nähe im Handel gibt, ansonsten hilft Amazon*.


Lieblingslinks

Die EU, dieses Monstrum, will den Verkauf von Grillhandschuhen reglementieren. Mit ein wenig Pech wäre davon auch Oma Elses Häkeltopflappen vom Weihnachtsmarkt betroffen. Alle bekloppt!

Noch einmal Netflix. Der Streamingkanal hat die Geschichte, den Fall und die Verurteilung wegen Mordes von Steven Avery weltbekannt gemacht und so gut wie alle, die die Dokumentation gesehen haben, zweifeln an seiner Schuld. Sein Neffe, der als sein Gehilfe wegen Mordes zu lebenslanger Haft  verurteilte Brendan Dassey, wird aller Voraussicht nach nun wegen Zweifel an seiner Schuld entlassen, es sei denn, die Staatsanwaltschaft klagt ihn innerhalb von 90 Tagen erneut an.

Ein Tumblr zeigt auf erschreckende Art und Weise, wie wenig Kopf Frauen in Hollywood zugestanden wird. Ich weiß nicht, wie sehr Natalia Wörner sich darüber aufregt, jedenfalls plant ihr Lebensgefährte Heiko Maas sein Gesetz gegen sexuelle Diskriminierung in der Werbung jetzt mit noch mehr Nachdruck. Bei der Planung lässt Maas sich von der feministischen Organisation Pinkstinks beraten. Never heard before. Deren Schlagzeile auf der Internetseite www.pinkstinks.de lautet heute, während ich diesen Text schreibe, übrigens Frauen: Schuhtick aber hilfsbereit. Hä?

7 Tage vegan, aber richtig. Barbara Supp, Redakteurin beim Spiegel, beschreibt ihren 7 Tage vegan-Selbstversuch. Und zwar nicht nur kulinarisch vegan, wie es in Blogs so modern ist derzeit (guckt alle mal her, ich esse jetzt mal 30 Tage nichts vom Tier... laaaaangweilig!) sondern sie testet die Konsequenzen eines veganen Lebens. Geldbörse aus Papier, vegane Musik und Schweine-Herzklappen zur Lebensrettung inklusive. (Hinweis: Spiegel Plus Artikel)

Der Knüller zum Schluss



Lieblingsblog

Claudia Braunstein war schwer krank. Eine Krebserkrankung in der Mundhöhle macht ihr bis heute ein normales Essen, Kauen und Schlucken unmöglich. Völlig jenseits jeder verständlichen Niedergeschlagenheit purzelt die Salzburgerin so beschwingt durch ihr Leben, dass es eine wahre Freude ist, sie dabei virtuell zu begleiten. Mit viel Kraft und Optimismus hat Claudia sich ihr Leben zurückerobert und schreibt heute eines der besten deutschsprachigen Blogs für Menschen mit Kau- und Schluckbeschwerden. Und als Miriam im letzten Jahr eine komplikationsreiche Mandeloperation hinter sich gebracht hatte, welche Rezepte habe ich ihr in der Rekonvaleszenz empfohlen? Genau. Und jetzt mal alle ganz geschmeidig rüberhuschen zu ihr, viele tolle Eier im Glas-Rezepte und -Geschichten warten!

Pläne für September

Neues Farbkonzept für meine Wohnung erstellen, neue Möbel kaufen, ins Paradies reisen, für ein paar Tage nach Lissabon + Badajoz fliegen, endlich mal meinen Redaktionsplan einhalten - wenn mich nicht weiter die Quasi-Obdachlosigkeit belastet und ich mit so vielem anderen zwangsweise beschäftigt werde -  also vor allem und ganz dringend etwas zur Ruhe kommen. Weiter hoffen auf einen Wirkeintritt meines neuen Medikamentes, das mir bisher nur ein paar schicke Nebenwirkungen präsentiert. Es bleibt also spannend, aber: wie könnte es nicht!


  Genießt alle den September, ich freue mich darauf, ihn mit euch zu verbringen! 


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Arthurs Tochter

Astrid Paul, die Autorin von Arthurs Tochter kocht., ist besessen vom Essen. Sie wacht manchmal nachts auf, weil ihr im Traum Essensdüfte durch die Nase ziehen. Dann steht sie auf und fängt an zu kochen. Oder zu schreiben. Vielleicht kocht sie auch nur, um darüber schreiben zu können, wer weiß das schon...

14 Kommentare :

  1. Liebe Astrid, echt, ich bin jetzt gerade zu Tränen gerührt und möchte mich ganz herzlich für deine netten Worte bedanken. Es sind oft meine Kolleginnen und Kollegen dir mir helfen, meinem doch nicht sehr sexy Thema mehr Gehör und Gelese zu geben. Es gibt genug Menschen die sich mit solchem Ungemach herumschlagen müssen, aber die wenigsten gehen offen damit um.
    Ich schick dir die allerliebsten Grüße aus Salzburg,
    Claudia, die Mama von einer Tochter von einem anderen Arthur, die auch am 9.7 Geburtstag hat ( Zufälle!)

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  2. Ach, wie gerne lese ich immer Deine Monatsrückblicke. Und wirklich jedesmal denke ich: WAAAAS? Das ist schon wieder einen Monat her? Und die Hähnchenschenkel von Arthur machen mich jetzt ja doch neugierig... Viel Kraft wünsche ich Dir weiterhin mit all der Renovierungsärgerei. Das klingt wirklich nervenaufreibend.

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    1. Die Hähnchenschenkel sind der HAMMER!
      Und vielen Dank für Deine Kraftwünsche, die kann ich wirklich gebrauchen!

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  3. Liebste Astrid ,
    welch ein Vergnügen Dein August-Rückblick ! Heute ganz besonders- Du spürst von Energie , Humor und tollen Sprach-Witz . Danke .

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  4. Anonym9/09/2016

    Dein Mantra gefällt mir sehr, aber ich bin sehr unsicher, ob es mir (zur Zeit) hülfe... ;-)
    Und ich wünsche dir auf jeden Fall auch viel Kraft und dass es gesundheitlich endlich wieder bergauf geht!
    Liebe Grüße,
    Eva

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    1. Vielen Dank liebe Eva! Und ganz viel Kraft auch für Dich! Kuss in den Norden :*

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  5. Aneinandervorbeiredungen - danke für dieses wundervolle Wort!

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  6. Mal wieder wunderschön geschrieben. Manchmal wünsche ich mir kürzere Monate :) Oder magst Du vielleicht Wochen-Rückblicke schreiben?

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  7. Liebste Astrid....jetzt weiß ich wieso es zwischen uns gefunkt hat....;-) 1000 Küsse, Andrea

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