Rezept für Flammkuchen mit Kürbis, Pfifferlingen, Maronen, Salbei, Nussbutter und Tropea {Teig ohne Hefe, dadurch besonders schnell gemacht und gut verträglich!}

Das besondere Rezept für leckeren Flammkuchen mit Teig ohne Hefe! Belegt wird er mit Kürbis, Maronen, Pfifferlingen und Salbei-Nussbutter

Flammkuchen mit Kürbis, Maronen, Pfifferlingen und Salbei-Nussbutter | Arthurs Tochter Kocht von Astrid Paul

Übergänge

Übergänge liegen mir nicht. Sie sind ein Stadium der Diffusität, das mir ein Kribbeln im ganzen Körper verursacht. Alles vermischt sich, nichts ist mehr für sich selbst, alles hat mit jedem und nichts zu tun und am Ende ist es ja eh nie jemand gewesen. Ich halte Übergänge, so sie denn nötig werden, so kurz wie möglich und bete jedesmal inständig, sie mögen bald vorüber gehen. Wenn eine Verkäuferin im Geschäft mir eine Übergangsjacke vorschlägt ist meine Antwort Ich verstehe Ihre Frage nicht. Übergangskleidung für was? Für den einen Tag zwischen Herbst und Winter, Winter und Frühling, Frühling und Sommer, Sommer und Herbst? Ich glaube, Übergänge sind von Modeindustrie, Psychotherapeuten und Unternehmensberatungen erfunden worden; letztere verkaufen damit Interimsmanager an gebeutelte Mittelständler. Übergänge sind für Menschen, die sich nicht entscheiden können und diese Schwäche ist mir fremd, mein Leben ist ein stabiles aber flexibles Konstrukt, wie ein Bambuszweig im Sturm. Biegsam in alle Richtungen aber am Ende wieder stets nach oben ausgerichtet. Übergänge hingegen zeugen zu oft nur von mangelhafter Haltung. 

Eine Ausnahme gibt es manchmal. Sie betrifft kurze Kämpfe der Natur mit sich selbst. Wenn das Draußen noch nicht so richtig weiß, ob es noch im Sommer verharren oder doch schon die ersten Blätter fallen lassen soll. Wenn der Indian Summer die Bäume in große Farbeimer tunkt, flatsch, Farbe satt, colour goes hardcore; wenn das Laub in den Weinbergen sooo kurz davor ist, sich vom satten Grün ins leuchtende Orange zu verfärben; wenn alles noch ein wenig Wachsen ist, bevor die Früchte mit Wumms vom Baum plumpsen; dieses Augenzwinkern zwischen visuellem Erfreuen und Ernte. Dann sind noch Pfifferlinge da und doch schon die ersten Kürbisse. Und der Feinkosthändler hat die ersten Maronen, sous vide gegart. Der Salbei im Garten steht einsfuffzich hoch und die Tropea beduftet die komplette Speisekammer süß und satt. 

Flammkuchen mit Kürbis, Maronen, Pfifferlingen und Salbei-Nussbutter | Arthurs Tochter Kocht von Astrid Paul
Flammkuchen mit Kürbis, Maronen, Pfifferlingen und Salbei-Nussbutter | Arthurs Tochter Kocht von Astrid Paul

Soviel Lebensfreude, Sonnenschein und satte Lust gehören zusammen. Der Salbei beduftet sich räkelnd die Nussbutter, während ein Flammkuchen, belegt mit etwas Schmand, gehobelten Spänen vom Hokkaido-Kürbis, Pfifferlingen und grob gehackten Maronen im Ofen knusprig vor sich hin feuert. Salzen und pfeffern nicht vergessen, vor dem Backen und auch danach. Und wenn der Flammkuchen mit Knusperduft aus dem Ofen kommt, begießt ihr ihn mit der Nussbutter und den Salbeiblättern und dann lasst ihr euch küssen. Und feiert den Augenblick und sei er noch so kurz. Und Ihr feiert euch und ihr denkt immer daran: Übergänge sind für die anderen. Ihr und ich - wir sind und stehen hier. Unverrückbar. 

Serviceteil


Und wer mal Flammkuchen original und vor Ort essen möchte, fährt ins Elsass*, dort ist es sooo schön!



  Genießt euren Tag!

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Arthurs Tochter

Astrid Paul, die Autorin von Arthurs Tochter kocht., ist besessen vom Essen. Sie wacht manchmal nachts auf, weil ihr im Traum Essensdüfte durch die Nase ziehen. Dann steht sie auf und fängt an zu kochen. Oder zu schreiben. Vielleicht kocht sie auch nur, um darüber schreiben zu können, wer weiß das schon...

7 Kommentare :

  1. Übergänge solcher Art lasse ich mir gern gefallen.... allerdings läuft mir jetzt das Wasser im Munde zusammen und ich habe bereits mein Abendessen verputzt.... vermaledeit aber auch!
    Muss ich wohl aufs Wochenende warten, wenn die Männer wieder daheim sind und sich auch über solch leckeren Flammkuchen freuen, denn geteilte Freude ist doppelte Freude!
    Liebe Grüße
    Gabi

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    1. Klar, und wenn es nicht reicht, also wenn die Freude nicht gleichmäßig mehr wird, wie Du sie teilst, verdoppelst Du einfach die Portionen :)

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  2. Boah sieht das lecker aus, und unglaublich lecker klingt das auch! Danke für die Anregung :-)

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  3. Anonym9/22/2016

    "Übergänge sind für die anderen. Ihr und ich - wir sind und stehen hier. Unverrückbar."

    Ich weiß ja nicht, wo man lernt, so wunderbar zu schreiben.

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  4. Getestet und für gut, ach was sage ich, für exorbitant befunden. So macht der goldene Herbst richtig Spass. Danke dafür und für diesen Blog. Weiter so
    Thomas

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    1. Vielen Dank Thomas, das freut mich sehr!
      Hier kugelt auch schon wieder ein Kürbis durch die Gegend und Maronen sind auch noch da... Der Sonntag scheint gerettet :)

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