Rezept für das perfekte Spiegelei und eine kleine Geschichte von Pünktchen & Anton, Emil und Konrad (Erich Kästner)
Aktualisierung: Zu diesem Post gibt es eine Ergänzung für das beste Rezept für das perfekte Spiegelei mit brauner Butter. BITTE HIER ENTLANGDas perfekte Spiegelei – so wird es gebraten
"Als Emil fünf Jahre alt war, starb sein Vater, der Herr Klempnermeister Tischbein. Und seitdem frisiert Emils Mutter. Und onduliert. Und wäscht Ladenfräuleins und Frauen aus der Nachbarschaft die Köpfe. Außerdem muss sie kochen, die Wohnung in Ordnung halten, und auch die große Wäsche besorgt sie ganz allein. Sie hat den Emil sehr lieb und ist froh, dass sie arbeiten kann und Geld verdienen. Manchmal singt sie lustige Lieder. Manchmal ist sie krank, und der Emil brät für sie und sich Spiegeleier. Das kann er nämlich."
Da schleicht die Wärme in mich hinein, die Kästner in jeden seiner Sätze gelegt hat. Zu einer Zeit, als auf Kinder noch vornehmlich eingedroschen wurde, da ist er ihnen mit Liebe, Verständnis und Humor begegnet. Und ich erinnere mich an die Zeit, als ich gerne so schlagfertig sein wollte wie Pünktchen. Gerne auch so reich, schließlich war die Küche so weit von ihrem Kinderzimmer entfernt, dass sie auf dem Weg dorthin immer schon wieder Hunger bekam. Oder so mutig wie Emil, der eine ganze Taschenräuberbande auffliegen lässt, mit Hilfe seiner Freunde. Oder so fürsorglich wie Anton, der für seine Mutter Salzkartoffeln und Rührei kocht, wenn sie krank ist. Und sie ist oft krank. Dabei schauen ihm dann Pünktchen und der kürzlich rasierte Dackel "Piefke" über die Schulter und denken, potzblitz, was für ein Junge! Da hatte es Konrad ein bisschen besser, der bekam vom Onkel immerhin Fleischsalat mit Himbeersauce und nachmittags auf dem Weg in die Südsee, bei einem Abstecher ins Schlaraffenland, Finger aus Frankfurter Würstchen angezaubert.
Oh ja, Erich Kästner gehört auch zu meinem Lieblingsautor aus der Kinderzeit und meinem Sohn habe ich nach und nach alle Klassiker geschenkt und vorgelesen.
AntwortenLöschenUnd wie oft haben wir uns über Gerichte in Schmökern gefreut, sei´s in Pippi Langstrumpf und Consorten und ich habe sie versucht nachzukochen.
Aber das Highlight für meinen Sohn in punkto Geschichtenkochen war immer noch, wenn ich mich als Petzis Mutter mit einem rot-weißgepunkteten Kopftuch an den Herd gestellt habe und ganz viele Pfannkuchen auf einem Teller hochgestapelt habe ;)
Was tut man nicht alles für die lieben Kleinen...
aber wie heißt es so schön bei Erich:
"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
Schöner Bericht!!!
ja, was sind das für schöne Erinnerungen! Meine Tochter ist gerade 18 geworden und wir hören immer noch gemeinsam die alten Kassetten mit "Kaspar Mütze" von Janosch oder lesen aus Erich Kästners Büchern. Das waren die Ersten, die ich ihr vorgelesen habe, aber erst in der letzten Zeit ist mir aufgefallen, dass in seinen Büchern oft die Jungs kochen, bzw. dass es immer um "lecker Essen" für Kinder geht, auch wenn das dann einmal Fleischsalat mit Himbeersauce ist.
AntwortenLöschenLächelnd stelle ich mir Dich vor, mit Deinem - Kaspar Mütze würde sagen: rot-rot-rot-weißgepunktetem Kopftuch am Herd, türmeweise Pfannkuchen backend.
Lasst uns alle Kinder bleiben!
Schoene Erinnerungen, diese Kinderbuecher!
AntwortenLöschenIch liebe Kinderbücher und habe eine riesige Bibliohek ... meine Großeltern waren Buchhändler... so schön... Ichhabe meinem Sohn immer viel vorgelesen und in Bücher mit ihm geblätter weil das dann nicht so peinlich ist nochmal alles Astrid Lindgren zu lesen, Ottrfied Preußler uund Erick Kästner oder Christine Nöstlinger und Co... Sehr schöner Beitrag
AntwortenLöschenSchöner Artikel! Das perfekte Ei aus dem Backrohr kenn ich nicht, sieht ähnlich appetitlich und filigran aus wie das 60 Minuten Ei aus dem Thermomix.
AntwortenLöschendafür habe ich keinen Thermomix ;), aber wir haben uns ja an anderer Stelle schonmal über das 1 Stunden-Ei unterhalten, dass ich dann auch noch ausgebacken habe. Da war der Aufwand entschieden zu groß für das Ergebnis. Dieses Spiegelei dauert zwar lange, aber Arbeit hat man damit weniger, als wenn man am Herd aufpassen muss, dass es nicht in der Pfanne verbrennt.
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